Sind 
    alle Teile fertig bestickt, bestreicht man sie von hinten dünn mit Leim. 
    Das ist zwar nicht unabdingbar, aber es hat Vorteile: Der Oberstoff wird etwas 
    versteift, so daß er sich nicht unter dem Gewicht der Stickerei verziehen 
    kann, und die Fadenenden, die man nur schlecht vernähen kann, werden 
    befestigt. Da es sich durch geleimten Stoff schlecht näht, solltest Du 
    zuerst die drei Querborten der Schleife anbringen, sofern nicht schon vor 
    dem Sticken geschehen, und dabei ca. 2 cm Zugabe an jedem Ende lassen, weil 
    wie gesagt das Leimen zu Schrumpfung führt. Die breite Borte am Haubenrand 
    hingegen muß bis nach der Trocknung des Leims warten. Versuche, beim 
    Leimen die Stellen auszulassen, wo Du später voraussichtlich die Borte 
    annähen wirst. Ist der Leim getrocknet, lege noch einmal das Pappteil 
    des Haubenrandes auf und zeichne ggf. die äußere Kante neu auf, 
    denn erst nach der Schrumpfung läßt sich genau bestimmen, wo die 
    Außenkante der Borte zu liegen kommen muß. Ist der Oberstoff des 
    Haubenrandes trotz Zugabe kürzer als das Pappteil, mußt Du entweder 
    das Pappteil kürzen oder ein Stück annähen - die Naht wird 
    unter der aufgesetzten Goldborte verschwinden. 
Bevor Du Dich für die eine oder andere Lösung entscheidest, überprüfe, ob die Länge des Haubenrandes mit dem Haubenboden zusammenpaßt: Möglicherweise mußt Du sowieso den Rand kürzen. Stecke dazu Rand und Boden mit quer durchgesteckten Nadeln zusammen, wie im Bild unten links zu sehen. Beträgt der Längenunterschied ca. 5 mm je Ende, ist es in Ordnung: Unter der Schleife wird das nicht auffallen. Bei größeren Differenzen muß etwas von der Pappe abgeschnitten werden.
Nähe 
    dann die breite Haubenrand-Borte auf. In den engen Innenkurven legst Du die 
    Kante in möglichst kleine, dichte Fältchen. Es könnte sinnvoll 
    sein, die innere Kante zunächst nur zu heften, denn wenn später 
    der Haubendraht an der Haube befestigt wird, kann 
    man (muß aber nicht), ihn durch die Pappe hindurch anzunähen. 
    Wenn man die Borte zuvor wieder halb ablöst, kann man die Stiche darunter 
    verbergen. 
Nun werden die Pappteile möglichst dünn mit Leim bestrichen und die Futterteile aufgeklebt. Zu diesem Behufe müssen natürlich die Knicke wieder geglättet werden Die Zugaben werden um die Kanten der Pappe herumgeklebt. Wenn der Leim getrocknet ist, lege den Oberstoff auf. Wenn Du ein fertiges Wollvlies benutzt, lege es bei Haubenboden und -rand jetzt zwischen Oberstoff und Pappe, ansonsten schiebe die Wolle/Watte ein, nachdem Du alle Oberstoff-Kanten bis auf eine ans Futter genäht hast. Schlage die Zugaben im Oberstoff nach hinten um und nähe den Oberstoff entlang der Kanten mit überwendlichen Stichen am Futter fest (Bild oben rechts). Das ist leichter, wenn man beim ankleben des Futters um die Kante herum etwas Luft gelassen hat. Hier ein Detailbild der Kante mit teilweise schon angenähtem Oberstoff.
Sind 
    alle Oberstoffteile auf die Pappträger genäht, solltest Du die Knicke 
    wieder einlegen. Die am Haubenboden nähst Du gleich fest, indem Du mehrmals 
    mit starkem Leinenfaden an der Unterkante 
    entlangnähst. Dann werden, wiederum mit starkem Leinengarn, Haubenrand 
    und -boden zusammengenäht, und zwar mit Rückstich ca. 3-4 mm einwärts 
    der Kanten, durch die Pappe hindurch. Dazu steckt 
    man die Teile abschnittsweise mit Stecknadeln zusammen, die quer zur Kante 
    durchgestochen werden (Bild links). Dies ist der zweit-anstrengendste Teile 
    der Prozedur. Achte darauf, den Faden fest anzuziehen und an den Enden der 
    Pappe gut zu vernähen. 2-3 cm von jedem Ende der Naht legst Du je ein 
    Ende des Seidenbändchens zwischen die beiden Lagen und nähst es 
    mit an. 
Nun 
    hast Du die Hauben-Grundform, aber sie ist falsch herum (Bild rechts). Die 
    Haube zu wenden, ist der anstrengendste Teil: Die Pappe dazu zu bewegen, sich 
    umzustülpen, erfordert einigen Kraftaufwand. Man darf aber nicht zu viel 
    Kraft auf einmal anwenden, um die Pappe nicht zu sehr zu knicken und die empfindliche 
    Stickerei (vor allem die pappunterlegten Kantillen) nicht zu sehr zu beschädigen. 
    Zuerst muß man den Haubenrand und -boden entlang der Naht eine Weile 
    sanft durchkneten, damit die Pappe sich biegen läßt (vorsichtiges 
    anfeuchten kann dabei helfen), ohne daß sie bricht. Das kann durchaus 
    bis zu einer Stunde dauern. Ist alles gut durchgeknetet, muß man beherzt 
    mit einer Hand auf die Naht zwischen Rand und Boden drücken - zuerst 
    an einem Ende, wo es noch leicht geht, dann allmählich an der Naht entlang 
    - und dabei den Rand mit der anderen Hand herumziehen. Irgendwo in der Mitte 
    der Naht wird die Biegung im Haubenrand erschreckend spitz, man befürchtet 
    bleibende Knicke - aber da muß man durch und immer dranbleiben, bis 
    irgendwann - eureka! - das Ganze nachgibt und sich umstülpt. Dann muß 
    man von innen auf die Naht drücken, evtl. auch etwas draufhämmern, 
    damit sie sich möglichst flach legt.