Aufbäumt is‘!

Die Takelage ist fertig – auf zu neuen Ufern!

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Weihnachtsbaum-Rocken: Es geht weiter

Als ich anfing, die Weihnachtsbaum-Spitzen zu bearbeiten, da ging man noch freiwillig in den Keller, weil es draußen sowieso dunkel war. Dann kam die Zeit, da man jedes bißchen Tageslicht ausnutzen will. Und jetzt gehe ich wieder freiwillig in den Keller, weil es da so schön kühl ist. 🙂
 
Die beiden Spitzen waren ja erst roh abgeschält. Damit die Fasern nicht ständig an Spreißeln hängenbleiben, mußten sie noch ordentlich glattgeschliffen werden. Dafür nahm ich einen Winkelschleifer mit 60er, dann 240er Papier. Die dünnen Zweige habe ich von Hand geschliffen. Sie sind noch erstaunlich elastisch, bleiben aber in der gebogenen Form, die durch das festbinden entstanden ist20150718_144332
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Waid macht Blau

Angeblich ist Färberwaid doch zweijährig, nicht? Nun, meiner geht jetzt ins 3. bzw. 4. Jahr. Ein paar Pflanzen waren im Weg, also habe ich geerntet. Dann hat letztens jemand auf Facebook gefragt, ob die Pflanze, die sie da geerntet hat, Waid sei, und ich habe versucht, ihr zu erkären, wie man das erkennt. Das ist eine ziemlich gute Frage, denn es ist nicht so leicht, Waid von anderen gelb blühenden Kreuzblütlern zu unterscheiden. Also habe ich mal meine Waid-Färberei fotografiert.

Der Versuchsaufbau.

Der Versuchsaufbau.

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Fertig gestickt

Ich habe ganz vergessen, damit anzugeben, daß die Stickerei an der Goldelse beendet ist. Jetzt muß ich das Ganze ausschneiden und zusammenfügen.
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Weihnachtsbaum-Rocken

Schon öfter hatte ich Abbildungen von Spinnrocken gesehen, die wie kleine Käfige auf einer Stange aussahen, z.B. hier oder hier. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, mir einen zu bauen, wenn nicht eine Hobbykollegin darauf hingewiesen hätte, daß man so etwas recht einfach aus der Spitze eines Nadelbaums machen könnte.
 
In der Weihnachtszeit war es dann soweit: Nachbarn, Freunde und Römer wurden angespitzt, ihren Weihnachtsbaum bei mir zu entsorgen. Eine Weile kugelten drei Baumspitzen im Garten herum, damit sie nicht austrocknen, weil ich vermute, daß angetrocknete Rinde sich nicht so gut abschälen läßt. Schälen muß sein, weil die Rinde von Nadelbäumen so glatt ist wie ein Reibeisen – die Fasern würden ständig daran hängenbleiben. Die Rinde war noch ziemlich grün und harzig und ließ sich mit einem beitelähnlichen Schnitzwerkzeug super abschälen.
schaelen1 Weiterlesen

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Die Goldelse fliegt wieder

Über ein Jahr war Zwangspause, weil der Goldfaden ausgegangen war und es sich überraschend schwierig gestaltete, Ersatz in der richtigen Dicke und dem richtigen Farbton zu bekommen. Es fing damit an, wie diese Sorte Faden heißt (bin mir da immer noch nicht sicher) oder wie die Dicke bezeichnet wird (was nützt es, die Millimeter auszumessen, wenn die Anbieter „Nummer 5“ anbieten?). Und dann mußte ich noch alles aussortieren, was nicht vergoldet war. Bei englischsprachigen Onlineshops bedeutet „gilt“ offenbar nicht zwangsläufig echt vergoldet.

Außerdem brauchte ich Pailletten in verschiedenen Größen, und als die Bestellung ankam, stellte ich zu meinem Entsetzen fest, daß meine bisherige Quelle (Maurer in Wien) offenbar die Produktion umgestellt hat. Anstatt der plattgewalzten Drahtringe, die schon im 17. Jh. gebräuchlich waren, bekam ich Scheiben, die aus einem Blech ausgestanzt zu sein schienen. Das ist ok, wenn man historische Stickerei so imitieren will, daß es auf einen Meter Entfernung überzeugt – aber dann brauche ich auch nichts vergoldetes, verdammtnocheins!

Na jedenfalls, ich habe die Arbeit an der Goldelse wieder aufgenommen. Da der neue Goldfaden auf einer Spule daherkommt, hatte ich das Problem, daß ich die Spule festhalten mußte, damit sie nicht davonrollt. Deshalb habe ich einen Faden durch das Loch der Spule gezogen, zu einer Öse verknotet und diese dann mit Hilfe einer Büroklammer am Rahmen befestigt. 20150207_161418

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Übrigens: der Ersatz ist „#5 Smooth Passing Thread – Gilt“ bei hedgehoghandworks.com. Ich dachte immer, passing thread sei das dünne Zeug, das man durch den Stoff ziehen kann, während das dicke, das man nur auflegt, couching thread heißt. So kann man sich täuschen.

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Ein neues Spielzeug!

Kürzlich habe ich mir ein neues Spinnrad gekauft. Also richtig neu, moderne Produktion. Natürlich in der unlackierten Ausführung, denn wer weiß schon, was die alles aufs arme Holz schmieren! Jetzt steht das Rad erstmal im Keller, oder besser gesagt: es liegt, nämlich in Einzelteilen, und bekommt alle paar Tage einen neuen Anstrich aus Lein- und Walnußöl. Es ist faszinierend, wie dunkel das helle Holz nach dem ölen wird:

Links: unbehandelt, Mitte: frisch geölt, rechts: gestern geölt

Links: unbehandelt, Mitte: frisch geölt, rechts: gestern geölt

Und demnächst, wenn der lezte Anstrich getrocknet ist, kommt noch Bienenwachs drauf. Beim Restaurieren einer Kommode hatte ich mich gefragt, wie man Wachs eigentlich streichfähig bekommt. Schmelzen? Klar, aber auf dem Weg vom Topf über den Pinsel aufs Holz wird es ja schon wieder fest. Ich war damals anscheinend schon auf dem richtigen weg, als ich der Mischung Terpentinöl beifügte. Es war einfach nur nicht genug! Jetzt habe ich nämlich ein YouTube-Video gefunden, in dem ein Restaurator Bienenwachs in Terpentinöl auflöst. Einfach ungefähr 1:2 zusammenmischen und warten. Nach dem Anstreichen verdunstet das Terpentin und zurück bleibt nur das Wachs. Genial!

Vor der ersten Ölung durfte das Spinnrad etwas arbeiten. Ca. 200 g naturschwarzes Alpaka für mein nächstes Projekt.
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Bauer sucht Frau

Nein, Schirmdach sucht Gestell. Normalerweise ist es andersrum: Man hat ein Gestell und muß ein geeignetes Schirmdach finden.
 
Mir fällt auf, daß ich die Kandidaten noch gar nicht vorgestellt habe. Beide wohnen schon seit Jahren bei mir und brauchen einen neuen Deckel.
 
Kandidat 1
Kandidat nr. 1 war schon skelettiert, als ich ihn kaufte. Weiterlesen

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Deckel drauf

Nach ziemlich genau einem Monat ist das künftige Schirmdach fertig gestrickt. 51 von den 100g Seidengarn sind verbraucht. Nun der spannende Moment, wo der Elefant ins Wasser rennt… das aufspannen, das dem Deckchen die Form gibt und endlich zeigt, ob die Größe paßt. Kurz und gut – sie paßt nicht. Rechnet man die Bögen am Rand ein, sind es 67cm Durchmesser, ohne immer noch 62. Hätte ich das Randmuster weggelassen, wäre ich auf 52 gekommen. Zur Erinnerung: Der eine Schirm hat 50, der andere 54.
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Gut beschirmt

Das nächste Projekt kombiniert endlich eines der beiden Hobbys, die mich derzeit so ablenken, mit dem historischen Hobby: stricken. Historisch geht da normalerweise nicht viel – Strümpfe, Armstutzl, vielleicht noch Hausmützen für Männer oder Geldstrümpfe, das war’s weitestgehend schon. Aber dann fand ich in einem Ravelry-Forum ein Bild von einem Sonnenschirm-Bezug aus gestrickter Spitze. Boah!

Ich hatte schon ein bißchen Spitze gestrickt und es immer doof gefunden, das selbst deutschsprachige StrickerInnen von „Lace“ schrieben. Wieso muß man etwas Englisch benennen, wenn es ein deutsches Wort gleicher Bedeutung gibt, das nicht einmal lang und umständlich ist? Seit ich mich auf die Suche nach Anleitungen für so ein Spitzen-Schirmdach begeben habe, finde ich das zwar immer noch doof, bin aber irgendwie dankbar, daß dieses im Vergleich geradezu grobschlächtige Zeug, das unter „Lace“ firmiert, einen anderen Namen hat als das, was ich nun entdeckte. Eine völlig neue Welt tat sich auf! Weiterlesen

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