<EDIT> Usprünglich mal waren die Posts zu diesen Armstutzen unter „18. Jahrhundert“ einsortiert. Das war aber eigentlich irreführend. Klar, es gab Armstutzl dieser Form im 18. Jh., und ich habe sie auch für eine 18.-Jh.-Veranstaltung gemacht, die sehr kalt zu werden versprach. Aber: Habe ich schon mal gestrickte Stutzl dieser Art gesehen? Nein, weder in Bild- noch Schriftquellen und schon gar nicht als erhaltenes Artefakt. War es im 18. Jahrhundert üblich, mit Singlegarn zu stricken? Nein. Oder mit Garn dieser Stärke? Nein. Man hat vorzugsweise mit Garn gestrickt, das heute als „Lacegarn“ bezeichnet würde, und mit Nadelstärken, die man nur in wenigen spezialisierten Internet-Shops findet, nämlich im Bereich unter 2mm.
Der langen Rede kurzer Sinn: Bevor ich mir etwas abfriere, würde ich diese Handschuhe immer noch im 18. Jh. anziehen, aber so richtig A sind sie höchstwahrscheinlich nicht. Und nun wieder zurück ins Studio. </EDIT>
Über den Sommer haben die Drecksviecher meine gestrickten warmen Armstutzen angefressen. Beim Versuch der Entmottung im Backofen hatte ich nicht bedacht, daß das Backblech nach dem Brotbacken noch heiß war – es war so heiß, daß es einen der Armstutzen schwarz verbrutzelt hat. Und noch ein paar andere Sachen. Man möchte brechen! Die Lehre daraus: Die zu erhitzende Wolle immer nur auf ein unter 100° heißes Blech legen. Wenn die Backofenluft heißer ist als 100°, macht das offenbar nichts, aber direkter Kontakt mit heißem Blech ist pöse.
Jetzt stricke ich also nochmal Armstutzen, diesmal aus indigoblauer Wolle. Bei den alten war sowieso die Daumenöffnung etwas eng und der Handteil ringelte sich ein, wie es glatt rechts Gestricktes so gern tut. Das fühlte sich komisch an und war irgendwie immer im Weg. Und die Trauben sind sowieso sauer. ;). Diesmal schreibe ich auch auf, wie: Weiterlesen →