Sagte ich schon, daß es in Christelried kalt war? 😉 Als ich dort meine soeben fertiggenähten Schuhe erstmals trug, sind mir in meinen eher dünnen genähten Wollstrümpfen binnen kurzem fast die Zehen abgefroren. Also müssen dickere Strümpfe her.
Während meines Färbeanfalls habe extra dafür ich 200g Dochtwolle Nm 2/1 mit Indigo relativ dunkel gefärbt, und weil ich nun mal auf augenkrebsinduzierende Komplementärkonstraste (geiler Ausdruck, oder?) stehe, habe ich auch noch einen Strang gelber (Himbeerblätter, glaube ich) Wolle in Krapp getunkt. Das Ergebnis war zwar nicht jenes Mandarinenschalenorange, das ich am liebsten zu Blau kombiniere (das hatte ich auch nicht erwartet), aber das Blau ist ja auch nicht das Ultramarin, das für mich zu Mandarinenschalenorange gehört wie der Schimmel zum Roquefort.
Meine Versuche, neue Nadelbinde-Stiche zu lernen, sind leider noch immer nicht sehr weit gediehen. Auf einem Lager ließ ich mir kürzlich von einer Linkshänderin (juhu, endlich!) den dänischen Stich zeigen, aber ein paar Tage später ging mir auf, daß sie offenbar genauso arbeitet wie Rechtshänder, nämlich von links nach rechts. Kein Wunder, daß ich die Arbeit immer quer hielt, denn sonst hätte ich mir Knoten in die Arme machen müssen. Ich sehe überhaupt nicht ein, daß ich mich so verbiege. Ich habe schon Youtube und Google nach Anleitungen für Linkshänder abgegrast, aber da gibt es nicht viel und vor allem nichts wirklich gutes. 🙁 So fing ich dann doch wieder mit Knopflochstich an.
In Nadelbinde-Anleitungen las ich, daß man „in der Mitte“ anfangen solle, was mich ziemlich verwirrte: Sollte ich den Strumpf am Knöchel anfangen und dann in zwei Richtungen weiterarbeiten? Es brauchte die Begegnung mit einer erfahrenen Nadelbinderin, um mir das in echtes Deutsch zu übersetzen: Es bedeutet nur, daß man genau andersrum arbeitet als beim Stricken: Man fängt bei der Strumpfspitze mit einer Rosette an. Und nein, anders als bei Günter Grünwald wird sie nicht verchromt. 😉
Die Anfangsrosette macht man, indem man den Faden zu einem Ring legt und dann ca. 10 Knopflochstiche um diesen Ring herum legt. Man kann den Ring fest zuknoten, aber dann kann man ihn nicht nachträglich kleiner ziehen. Wenn man ihn nicht verknotet, muß man ihn während der ersten paar Knopflochstiche festhalten. Nach ca. 10 Knopflochstichen zieht man den Ring so klein, wie es eben geht, und macht einen Knopflochstich durch jede Schlinge der Vorreihe, oder man geht gleich zu einem anderen Stich über. Man kann so ziemlich jeden Nadelbinde-Stich an diese erste Reihe anschließen.
3 Antworten auf Nadelgebundene Strümpfe