Noch mehr Indigo

Beim Färben mit Birkenblättern (gelb) und Krapp (rot) hatte ich jeweils einen Strang Wolle mehr eingelegt, um sie später mit Indigo zu überfärben. Die kamen in auch in die Küpe und wurden nach ca. 20 min. wieder herausgenommen. Der eine wurde sehr schön saftgrün (ziemlich genau die Farbe von Gras), der andere etwas ungleichmäßig blauviolett. Womöglich vertragen sich Krapp und Indigo nicht so recht, denn ein Indigorezept aus dem 18. Jh. benutzt zur Reduktion neben Weizenkleie ausgerechnet Krapp. Da liegt die Vermutung nahe, daß es eine chemische Reaktion gibt.
 

Indigo-Färbungen: Links auf ungebleichter Wolle, Mitte über Birkenblättern, Rechts über Krapp

Indigo-Färbungen: Links auf ungebleichter Wolle, Mitte über Birkenblättern, Rechts über Krapp


 
Nach den 1000 g Wolle war die Indigoküpe möglicherweise noch nicht ausgeschöpft, also suchte ich im Fundus nach anderen färbbaren Stoffen. Knapp 3 Meter weißen IKEA-Leinens wurden „geopfert“. Das Resultat war ein schönes, grünlich angehauchtes Mittelblau. Um nichts umkommen zu lassen, warf ich der Küpe noch ein fertiges Unterkleid aus ungebleichtem Leinen vor, das naturgemäß blasser wurde, aber immerhin deutlich blau. Es heißt zwar, daß Indigo so ziemlich der einzige Farbstoff sei, der Leinen dauerhaft färben kann (eine Zwiebelschalenfärbung auf gebleichtem Leinen war nach dem Waschen nur noch sehr, sehr blaßrosa), aber bevor ich mich mir ein Urteil erlaube, jage ich die indigogefärbten Stoffe erstmal durch die Waschmaschine.

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