Die Vorbereitungen

Normalerweise geht es ja damit los, daß man eine Idee hat und dann den Stoff sucht. In meinem Fall hingegen war es so, daß ich schon seit längerem mal eine frühe Schlabber-Contouche wollte, ohne, daß es konkret war. In der gleichen Art schwirren zigtausend andere Ideen in meinem Kopf herum – manche weiter vorn, manche weiter hinten, und manche hüpfen winkend auf und ab. Nur ganz wenige schaffen es auf meine Aufgabenliste, die trotzdem immer länger wird.

Wenn ich aber zufällig über einen Stoff stolpere, der nach einer bestimmten Art von Gewand geradezu schreit, dann hat die Idee gute Chancen, auf die Liste zu kommen. Und so lachte mich eines Tages eine Stoffprobe eines Amsterdamer Fachgeschäfts für Repros an und rief: „Sieh, wie groß ich gemustert bin! Ich bin eine frühe Contouche!“

Der Stoff hat einen Rapport von ca. 40 cm in die Quer und 50-60 cm längs. Die ovalen, gelb-roten Blumen sind 6×8 cm groß. Ein solch großes Muster paßt gut ins frühe 18. Jahrhundert – zumindest besser als die eher kleinteiligen Muster, die man sonst so findet, wenn man sie denn findet. Noch besser wäre natürlich ein „bizarrer“ Brokat, wie sie im frühen 18. Jahrhundert so beliebt waren, aber wer kann sich sowas schon leisten?
Der Stoff

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