Nun, die Party ist vorbei und das Kostüm hat die Feuertaufe überstanden – obwohl der Unterrock nicht mehr rechtzeitig auftauchte. Das karierte Futter kam bei allen, die es zu sehen bekamen, sehr gut an. Es ist jammerschade, daß gemusterte Futterstoffe heutzutags nicht mehr üblich sind. Auch wenn die Umwelt das Futter nie zu sehen bekommt: Allein etwas handwerklich gut gemachtes und schön gefüttertes anzuziehen bereitet Freude. Aber was gilt das schon in einer Zeit, da man angehalten wird, die Kleidung alle furznasen auszutauschen, weil sie nicht mehr „in“ ist?
Leider muß ich trotzdem noch ein paar Änderungen vornehmen, und das betrifft nicht nur den Überrock, den ich weggelassen habe, weil weder der Stoff noch die Zeit zum Drapieren reichte: Beim Kragen dachte ich, daß die beiden verwendeten Stoffe steif genug seien, um so einen popligen 2cm hohen Stehkragen aufrechtzuerhalten, aber das war ein Irrtum. Also muß ich den Kragen noch einmal öffnen und eine steifende Einlage anbringen. Gibt es etwas scheußlicheres als nachträglichere Änderungen, noch dazu die Art Kleinigkeiten, die man schon bei der Anfertigung gehaßt hat?
Es gibt zwar Fotos von meinem Nanny-Ogg-Kostüm, aber ich möchte sie nicht herzeigen, vor allem, weil es mit dem runtergeklappten Kragen saublöd aussieht.