Der Kragen ist nun auch gemacht. Zuerst wollte ich ihn, wie gewohnt, aus zwei Lagen plus steifender Einlage verstürzt zusammennähen.
Glücklicherweise habe ich vorher doch nochmal bei der Vorlage nachgeschaut und festgestellt, daß der Kragen offenbar einlagig, mit breiten Zugaben im Oberstoff, nur von außen angenäht und dann hochgeklappt wurde. Zugaben im Oberstoff des Kragens wurden um den Einlagen-„Kern“ herum nach innen gelegt, ein Streifen Oberstoff mit untergeklappten Kanten auf die Innenseite aufgeheftet und dann mit Saumstichen knapp innerhalb der Kragenkante angenäht.
Eine recht umständliche Methode, aber im 19. Jh. offenbar die gängige. Viel Heftgarn und Stecknadeljonglage sind nötig, wenn der Kragen, wie in meinem Fall, vorne gerundete Ecken haben soll: Die umgelegten Zugaben liegen nicht freiwillig flach!
Hier unten ein Vergleich meines Kragens und des Kragens an einem Original aus den 1880ern, jeweils von innen betrachtet.