Weihnachtsbaum-Rocken

Schon öfter hatte ich Abbildungen von Spinnrocken gesehen, die wie kleine Käfige auf einer Stange aussahen, z.B. hier oder hier. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, mir einen zu bauen, wenn nicht eine Hobbykollegin darauf hingewiesen hätte, daß man so etwas recht einfach aus der Spitze eines Nadelbaums machen könnte.
 
In der Weihnachtszeit war es dann soweit: Nachbarn, Freunde und Römer wurden angespitzt, ihren Weihnachtsbaum bei mir zu entsorgen. Eine Weile kugelten drei Baumspitzen im Garten herum, damit sie nicht austrocknen, weil ich vermute, daß angetrocknete Rinde sich nicht so gut abschälen läßt. Schälen muß sein, weil die Rinde von Nadelbäumen so glatt ist wie ein Reibeisen – die Fasern würden ständig daran hängenbleiben. Die Rinde war noch ziemlich grün und harzig und ließ sich mit einem beitelähnlichen Schnitzwerkzeug super abschälen.
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Das Werkzeug eignet sich besser als ein Messer oder ein Beitel, weil es dicker ist und der Winkel der Schneide stumpfer. Dadurch rutscht es glatt unter der Rinde entlang, anstatt sich unbeabsichtigt ins Holz zu fressen und die dünnen Zweige der Krone womöglich durchzuschneiden. Die sind ohne Rinde nämlich ganz schön dünn.
zweige_schaelen
Die Reste der größeren Äste am unteren Ende (der zweite Zweig-Kranz von oben) habe ich mit einem Stechbeitel entfernt.
aeste_abbeilteln
Eigentlich hätte ich das Holz jetzt noch sauber glätten müssen, aber unter der Rinde saß so viel Harz, daß es das Werkzeug (v.a. Schleifpapier) nur verklebt hätte. Also muß das Holz erst noch ein bißchen trocknen. Für den ziemlich wahrscheinlichen Fall, daß die Zweige hinterher nicht mehr so geschmeidig sind, habe ich sie schon einmal provisorisch korbso hingebunden, wie sie später auch sitzen sollen.

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