Die Übung mit dem Lahn muß tatsächlich geholfen haben, denn der Rest der Brieftasche ging erstaunlich schnell.
Das Stickvlies war von der Sorte, die sich in Wasser auflöst. Die Stickerei hat das gut überstanden. Zum trocknen habe ich das Ganze wieder in den Stickrahmen gespannt, damit es sich nicht wellt. Dann habe ich die Rückseite eingeleimt und damit gleich ein Stück kräftiges Papier angeklebt, zur Versteifung. Das Innere sollte, wie bei den Originalen, die ich kenne, aus zwei Fächern bestehen, also brauchte ich eine steife Trennwand. Dafür habe ich vier Lagen jenes kräftigen Papiers miteinander verklebt.
Als Innenfutter wäre eine dünne Seide ideal gewesen, aber ich hatte keine in einer passenden Farbe. Also wählte ich einen stark gerippten Seidentaft, den ich mit Indigo gefärbt hatte. Der erwies sich als etwas zu steif, aber da mußte ich nun durch. Damit bezog ich die Trennwand und nähte sie dann durch den Bezug hindurch auf das zugeschnittene Futter. Dann befestigte ich das Futter mit Matratzenstich am Oberstoff.
Zum Schluß habe ich das Ganze kräftig gebügelt. Auch das haben Seide und Silber gut überstanden.