Der Saum des Rockes ist ca. 25 cm hoch mit dem braunen Oberstoff belegt. Darunter spitzt eine blaue Besenborte als Kantenschutz hervor. Ein Hoch auf Trachtenbedarfsläden, die haben sowas noch!
Als nächstes kommt ein Streifen Falten. Sie sollen recht hoch raufgehen, bis an die Schürzendrapage heran. Die wird relativ kurz herabhängen, weil sie aus dem blauen Stoff werden soll, und der ist nun mal knapp. Also: breeeeiter Streifen. Zwar entferne ich mich immer weiter von den Vorbild-Modekupfer, aber der Streifen wir so ähnlich wie dort: Unten ca. 25 cm vom blauen Stoff, angenäht an einen 40 cm breiten Streifen des braunen.
Da der Rock ca. 250 cm Umfang hat, und der Stoff in Falten dreifach dick liegt, muß der Streifen lt. Adam Riese 3×250=750 cm lang sein. Der erste Impuls ist, die Streifen quer aus dem Stoff zu schneiden, zumal 750 ein glattes Vielfaches der Stoffbreite von 150 ist. Aber wer bei einem Stoff, der inzwischen 60$ pro Yard kostet, impulsiv schneidet… der muß wohl einen Geldscheißer im Garten haben.
Es gibt da ja noch die Rippung. Faille ist eine besonders steife und rippige Variante des Rips. Quer zu den Rippen faltet es sich schlecht, entlang der Rippen hingegen fast von allein und sogar ohne viel Zutun fadengerade. Da die Rippen in Schußrichtung verlaufen, also also Quer im Stoff, mußte ich die Streifen jeweils aus der Länge des Stoffes schneiden, damit die Rippen später, am Rock angenäht, senkrecht verlaufen.
Wie recht ich damit hatte, zeigte sich beim umsäumen: Der eingebügelte zweifache Umbug wurde immer schwächer, immer schlechter zu sehen, und jetzt sieht der Saum fast aus wie gerollt oder wattiert, so aufgeplustert (im Bild ganz unten, im blauen Stoff). Einfach weil die Rippen sich nicht knicken lassen mögen.