Für das Tageskleid habe ich den Stoff ja schon, aber fürs Ballkleid brauchte ich noch welchen. Ich durchsuchte also die Website, auf der man am ehesten günstige Seide findet: des Seideninders. Schwarzen Taft zu finden, war eher kein Problem. Allerdings wurde der als „lightweight“ beschrieben. Schwerer Taft war nicht im Angebot. Leichten schwarzen Taft habe ich im Stofflager, aber eigentlich fand ich den zu leicht für meine Zwecke, nur geringfügig schwerer als Futtertaft. Wenn überhaupt. Ich verglich meinen leichten schwarzen Taft mit dem, den ich früher einmal beim Seideninder bestellt hatte: Kaum Unterschied. Na gut, dann konnte ich auch gleich den aus dem, Fundus verwenden. Tut eh gut, wen der Berg mal ein bißchen abgebaut wird.
Dazu wollte ich einen Brokat – der Inder hat eine große Auswahl an Brokaten. Nur nicht an den Farben und Mustern, die ich für geeignet befand. Es sollte eine klare, helle Farbe sein, um sich gut vom Schwarz abzuheben. Leider waren die meisten Stoffmuster mit allzu dunklen Farben durchsetzt und in der Gesamtwirkung alles andere als klar: Die Muster z.T. verwaschen wirkend, die Farben von Ferne betrachtet allzu gedeckt.
Hinzu kam, daß im Modenbrevier von Johanna von Sydow von fast allen Farben außer dem Gelb-Rot-Spektrum abgeraten wird, weil alle anderen Farben bei rötlichem Kerzen- oder Gaslicht stark leiden. Rot zu Schwarz ist nicht der Knaller, weil das damals allzu verrucht wirkte. Gelb ist kaum besser.
Am ehesten hätten mir ein knalliges Blau und ein blau-grüner Changeant gefallen. Letzterer hätte bei Kunstlicht wohl zu dunkel gewirkt. Blau, sagt, Johanna von Sydow, ist gefährlich. Aber: „Diejenigen, die es auf alle Gefahr hin damit versuchen wollen, müssen wenigstens Ultramarin wählen, das zwar sehr stark dunkelt und viel von seiner Intensität verliert, aber doch immerhin blau bleibt.“ Moment mal… in meinem Stofflager habe ich doch auch ultramarinblauen Taft. In ungefähr der Gewichtsklasse wie der Schwarze. Hey! Damit dürfte ich mehr als genug Seide für das Ballkleid im Haus haben. Das Horten hat sich also gelohnt!
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