Das mit dem Mehlkleister hat tatsächlich geklappt. Ich hatte nicht mehr nachgeschaut, wie man Mehlpapp richtig kocht, so daß das Zeug womöglich gar kein richtiger Kleister war, aber es reichte, damit die Plastikfolie daran klebte.
Eigentlich wollte ich die Gipsform auf dem Rücken auf den Boden legen (ein plattgelegener Popo erschien mir noch am wenigsten problematisch), was beim Ausschäumen etwas unbequem gewesen wäre. Aber zufällig standen in der Werkstatt ein paar Stühle herum. Ich stellte die Form kopfunter auf einen davon und zwei weitere mit der Lehne daneben, so daß sie auf drei Seiten gestützt wurde. Dadurch verformte sich allerdings das Halsloch. Ich nahm beim mittleren Stuhl die Sitzfläche heraus, so daß nur noch der quadratische Rahmen übrigblieb. Die Form paßte diagonal recht gut in diesen Rahmen. Nun konnte das Halsloch frei hängen und die Form mit den Schultern – die stabiler waren als der ganze Rest – auf dem Rahmen der Sitzfläche ruhen. Auf diese Weise konnte ich recht bequem ins Innere der Form langen, um sie auszuspritzen.
Ich war nicht sicher, daß der Gips nicht das Wasser aus dem Kleister saugt, so daß er am Ende nicht mehr klebt. Also fing ich sofort mit dem Ausschäumen an. Man hatte mir gesagt, daß Wasser das Aushärten des PU-Schaums fördert, also hatte ich eine Sprühflasche bereit. Erst Plastikfolie einsprühen, dann PU-Schaum aufsprühen, dann nochmal Wasser drauf.
Zuerst bedeckte ich ich Form um Halsloch, Schultern und Armlöcher herum mit Schaum. Dann legte ich im Abstand von ca. 15 min. jeweils eine weitere Schicht auf. Als die Form bis etwa Unterkante Armloch (richtigherum betrachtet, also Achselhöhlen-Niveau) gefüllt war, steckte ich in die nächste Schaumschicht, solang sie noch weich war, einen alten Besenstiel, den ich mit Hilfe von vier kreuzweise darum herum gelegten Latten senkrecht hielt. Dabei peilte ich sorgfältig von hinten und der Seite, ob er schön gerade sei.
Von nun an mußte ich beim Ausschäumen vorsichtig sein, um die Stützlatten nicht zu verschieben.