Die eigenen vier Wände: Wand 1+2

Wie im Beitrag „Konstruktion, Schnitt“ erwähnt, bestehen die Zeltwände aus zwei Teilen à 5 m x 1,8 m.

Der erste davon nähert sich seiner Fertigstellung. Der Stoffberg, der den größten Teil der verfügbaren Fläche im Arbeitszimmer einnimmt, wird auch gerne mal zweckentfremdet:

Das Futter wurde jeweils mitgefaßt, wenn der Oberstoff doppelt umgelegt wurde bzw. eine Naht im Oberstoff umgekappt wurde. Außerdem wird das Futter an jeder Oberstoff-Naht durch das aufgesetzte Leinenband gehalten.
Da die Oberstoff-Bahnen 1 m breit sind, die Futter-Bahnen aber 1,5 m, liegen die Nähte logischerweise nicht aufeinander: Jede zweite Zeltbahn muß mit einer Futter-Naht in der Mitte leben.
 

Innenseite der Wand: Oberkante und Naht mit aufgesetztem Leinenband


 
Den Urlaub letztens habe ich u.a. dazu genutzt, bei Posamenten Müller vorbeizuschauen und zu fragen, ob sie mir die Leinenkordel für die Fenster drehen können. Wo sie doch damit werben, ein Traditionsunternehmen zu sein, eines der letzten in Europa, die noch mit traditionellen Methoden bla bla bla. Mehr als Blabla ist es offenbar auch nicht, denn als ich sagte, daß ich die Kordel in Leinen brauche, wurden die Augen sehr groß und rund: „Nein, wir verarbeiten nur Viskose!“ Na, das nenne ich mal flexibel! Und auch so traditionell. Paßt zu deren mißglücktem Webseiten-Versuch: Von Tradition reden, Gegenwart verschlafen, viel versprechen, nichts halten. Eine herbe Enttäuschung.
 
Nach meinen Berechnungen brauche ich 7 Meter Kordel pro Fenster. Da das Fenstergitter sowieso aus zwei Stücken bestehen wird, kann ich 3,5-Meter-Stücke machen. Trotzdem brauche ich zuerst mal Schnüre von über 7 m Länge: Schrumpfung durchs einlegen, dann doppelt legen. Die Bude dürfte in ihrer vollen Länge grad groß genug sein. Nur: Wer hält mir die Mitte der Kordel fest, während ich sie doppelt lege?
 
Das Leinengarn für die blauen Anteile der Kordel sowie den Stoff für den oberen Umlauf habe ich letztes Wochenende in die Indigoküpe getunkt.

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