Das Miederleibl ist inzwischen fertig.
Die voll gefütternten Ärmel erwiesen sich als zu steif und unangenehm bei der Bewegung. Also kürzte ich das Futter bis auf knapp unter dem Faltenbesatz – den Besatz zu halten, war sowieso der einzige Zweck des Ärmelfutters.
Die Ärmel wurden dann mit Paspel an die Schulter gesetzt. Auch die Manschetten habe ich mit Paspel angesetzt. Sie werden durch je zwei Haken und Ösen verschlossen.
Über den Verschluß des Leibls habe ich eine Weile nachgedacht. Um 1840 wurden offenbar meist Zugbänder verwendet, die in der Seitennaht angesetzt waren und dann durch Tunnel bis zur Vorderkante gezogen wurden. Auf einem Bild sah es so aus, als wäre das Band ohne Tunnel (also lose) vorn über die Brust gezogen worden. Haken-und-Ösen-Verschlüsse gab es auch, während Knöpfe anscheinend erst später benutzt wurden.
Nun dachte ich mir aber, daß die Schleifen der Bänder bzw. die Haken unter dem Mieder drücken würden. Ich entschied mich also für sehr dünne Seidenbändchen, die ich an der Vorderkante annähte, weil ich auf Tunnel keine Lust hatte – davon habe ich wegen des Schnur-Unterrocks auf Monate hinaus genug!
In einem Trachtengeschäft fand ich dann zufällig auch noch ein Schultertuch, das besser zu meiner Farbkombi paßt als das vorhandene: