Trachten-Rock

Da es mir bei der Tracht ebenso wie bei anderer historischer Kleidung um Authentizität zu tun ist, versuchte ich herauszufinden, wie ich den Rock an der Taille behandeln sollte. Ich ackerte sämtliche Bilder durch, die mit meine Bücher (Szeibert-Sülzenfuhs und Laturell, siehe Bibliothek) und Google Bildersuche boten. Viel war von den Röcken nicht zu sehen, aber den Texten bei Szeibert-Sülzenfuhs zufolge habe ich die Wahl, ob ich stiftle, reihe oder in Falten lege. Monika Hoede (Trachtenberaterin für den Bezirk Schwaben) widersprach dem nicht. Also werde ich Falten legen, wie ich es immer mache: Hintenrum viel Weite auf die Hintere Mitte zu, vornerum am Sparfleck gar nicht, seitlich auf die Seite zu.
 
Beim Fürtuch schien ein Bild Kellerfalten zu zeigen, aber bei einem beschriebenen erhaltenen Teil war von Reihen die Rede. Anscheinend habe ich auch hier die Wahl.
 
Beim Gespräch mit Frau Hoede fiel mir noch etwas auf: Auf Fotos von Trachtenvereinen, auch denen, die die Münchner Tracht des Biedermeiers pflegen, sieht man nicht nur allzu kurze Röcke (wadenlang, vielleicht wegen der „nicht höher als ein Bierkrug“-Regel der „modernen“ Trachtler?), sondern auch allzu schmale. Haben deren Röcke zu wenig Saumweite? Hängt der Stoff allzu lappig runter, oder fehlt es schlicht an Unterröcken? Tragen die Trachtlerinnen zu wenige und/oder zu lappige Unterröcke, oder erfordert die korrekte Modelinie gar mehr als das, nämlich einen schnurversteiften Unterrock, wie er für die Biedermeiermode üblich war? Auweh, dann müßte ich auch noch so einen machen!

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