Strumpfbänder

Das Bedürfnis, die vielen schönen selbergefärbten Wollgarne endlich mal zu benutzen, wurde übermächtig.
Nachdem mich die seidenbestickten Taschen etwas frustriert haben, dachte ich kurz darüber nach, sie mit der Wolle zu besticken, aber eigentlich bin ich gerade böse auf sie und mag sie erstmal nicht mehr sehen.
 
Was stickt man sonst noch so mit Wolle? Ah, Bargello, AKA flame stitch, das gefällt mir schon lange. Besonders die Varianten mit hell-dunkel-Farbverläufen, da macht es am allermeisten Spaß, viele Töne von einer Farbe zu haben. Eigentlich sogar noch mehr als ich tatsächlich hatte… also habe ich noch schnell geschaut, was fehlt (extrem helle bzw. dunkle Töne) und brauchte die allerletzten Bestände 20/2er Wolle dafür auf, von jedem gerade nur einen, höchstens vier Stränge zu färben. Diese Farben sind Momentan in der engeren Wahl:
Die Farbauswahl
Einer der häufigsten Anwendungsbereiche für Bargello sind Brieftaschen. Nur ganz vereinzelt fand ich mal Nadelhefte (wär auch mal nett, aber ich habe eins und das tut erstmal noch) und – argh! – Taschen. Irgendwo meine ich auch mal Strumfbänder in Bargello gesehen zu haben. Wollte sowieso schon immer mal welche; die blöden Leinenbänder von der Rolle sind doch etwas unfein. Stumpfbänder olé!
 
Bei der Suche nach Vorlagen war die Linkliste von Karen Larsdatter sehr hilfreich. Da sind tolle Sachen dabei! Nicht immer bloß dieses langweilige Berg-und-Tal-Zickzack. Die Wahl fiel auf Nr. 1933-47-4 beim Philadelphia Museum of Art.
 

Die ersten Stiche

Die ersten Stiche


Die ausgezogenen Fäden auf beiden Seiten sind übrigens dazu da, den Rand des Strumpfbands zu markieren. Bei gezählten Stichen ist sowas verläßlicher als etwas aufgemaltes, weil 100% fadengerade – und es verwischt nicht.
 

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