Timeline 5: 1920-1930

 

1921

Die Taille rutscht weiter abwärts und wird durch Schärpen oder Gürtel betont.
Große Schalkragen bleiben bis ca. 1924 in Mode.
Die Röcke sind noch leicht ausgestellt.
Mittellange Haare mit eingedrehten Locken.

1923

Die Taillenlinie rutscht noch weiter; jede Andeutung einer weiblichen Kurve ist verschwunden: Der "Garçonne-Stil" ist angekommen.
Die Röcke werden gerader.
Davon abgesehen wenig Veränderung gegenüber den vorigen Jahren.
Auch die Frisuren sind ähnlich.

1924

Recht plötzlich wird die Silhouette sehr gerade und schmal.
Die Taillenline sitzt unterhalb der Hüfte.
Die Weite des Rockes springt nicht mehr aus dem Oberteil auf: Er ist angesetzt und in Falten gelegt, um eine gerade Linie zu erzielen.

 

1926

Die Taille ist auf ihrem Tiefpunkt etwa in Höhe des oberen Oberschenkels angelangt und wird durch aufgesetzte Pseudo-Gürtel zusätzlich betont.
Die Röcke werden kürzer.
Topfhüte und ultrakurze Frisuren, mit dem Lockeneisen gewellt.
Die Modelinie von ca. 1925-28 ist das, was wir heute als "typisch 20er" empfinden.


1929

Die Taille wandert wieder nach oben und sitzt etwa auf Hüfthöhe.
Asymmetrie ist große Mode: asymmetrische Ausschnitte, schräge Schärpen, zipfelnde oder schräge Röcksäume.
Röcke werden durch Godets erweitert.
Beachte, wie sehr diese Figur im Vergleich mit der von 1930, noch mehr aber mit der von 1921, unnatürlich in die Länge gezogen ist.

 

1930

Die Taille ist fast schon wieder auf Normalhöhe angelangt, zeigt aber noch immer keine weiblichen Kurven.
Die Asymmetrie ist verschwunden, die Röcke werden länger - die Haare aber nicht.

 

 

Die Bildvorlagen entstammen den Zeitschriften Petit Journal de la Mode und Praktische Damen- und Kinder-Mode.