Frisur des Biedermeier

 

Die Instruktionen entstammen einem Friseurlehrbuch des frühen 20. Jh. Die Techniken sind also nicht unbedingt historisch korrekt, sondern basieren wahrscheinlich auf den Schlußfolgerungen, die Fachleute aus historischen Abbildungen zogen.


Abbildung 1. Man scheitelt das Haar der Dame über dem rechten Auge bis zum Wirbel und zieht nach den Ohren zu einen Querscheitel. Sodann wird auf der Höhe des Kopfes eine Strähne aus dem eigenen Haar geflochten, die als Stützpunkt für die ganze Frisur dient. Als Unterlage benutzt man eine Krepprolle und papillotiert das Vorderhaar zu beiden Seiten.

Abbildung 2. Das herabhängende Hinterhaar wird jetzt in zwei Teilen über die Krepprolle frisiert und daim sorgfältig am Stützpunkt befestigt. Die Enden des Hinterhaares läßt man nach vorn fallen. Es ist darauf zu achten, dass die Haarpartien im Nacken sowie am Hinterkopf möglichst straff gehalten werden.

Abbildung 3. Die beiden nach vorn herabhängenden Enden des Hinterhaares vereinigt man zu einem Teil, toupiert denselben von unten bis zur Spitze und verfährt dann wie beim Rollen von Puffen, nur in doppelt so weiter Entfernung. Hierauf führt man mit der Partie eine Wendung nach unten rechts und d gleichzeitig seitwärts, indem man mit dem Zeige- und Mittelfinger die Puffe festhält.

Abbildung 4. Die auf diese Weise entstandene Apolloschleife, welche auch Krawattenknoten genannt wird, befestigt man nunmehr ebenfalls sorgfältig am Stützpunkt und beginnt sodann mit dem Ausfrisieren des papillotierten Haares zu Locken. Diese werden von oben bis zur Spitze einzeln toupiert und mit dem Stielkamm über den Zeigefinger gerollt.

Abbildung 5. Hat man sämtliche Locken auf diese Weise ausfrisiert, so werden dieselben lose auseinandergezogen und kleidsam zu Gesicht arrangiert. Zur Ausschmückung der Frisur legt man ein Goldband schräg über die Stirn, zieht dasselbe hierauf durch die Locken und verschlingt es am Hinterkopf. Zwischen den hochstehen den Schleifen garniert man zum Schluß einige Distelblüten.

Abbildung 6 zeigt uns die fertige Hinterfrisur. Die hier demonstrierte Coiffüre ist im Vergleich zu den bekannten Frisuren à la 1830 etwas eigenartig und dürfte wegen ihrer Originalität für die Maskenzeit vielen Kollegen hochwillkommen sein.