|  
       Abbildung 1. Die Frisuren zur Zeit Ludwigs XVI. 
	scheinen sehr mannigfaltig gewesen zu sein, denn die Bilder 
	aus jener Epoche weisen die verschiedensten Formen in 
	den Coiffüren auf. Ich habe hier ein sehr bekanntes Vorbild 
	gewählt, dessen Frisur wohl zu den kleidsamsten gehört. 
	- Das ganze Haar wird bei derselben zunächst papillotiert, 
	mit Ausnahme der mittleren Nackenpartie. 
     | 
      | 
  
   
    |  
       Abbildung 2. Nachdem nun die Papilloten gut gequetscht 
	und erkaltet sind, löst man dieselben auf. Hierauf kämmt 
	man jede der Papilloten einzeln aus, toupiert dieselben 
	dann, aber nur leicht, und rollt sie wieder über die Zeigefinger 
	zu losen Locken, welche man vorläufig ungezwungen, teils 
	nach vorn, teils nach hinten fallen läßt. 
     | 
      | 
  
   
    |  
       Abbildung 3. Jetzt befestigt man auf dem Vorderkopf 
	ein von Ohr zu Ohr gehendes Drahtgestell, welches mit 
	Krepp oder Wolle bezogen ist. Dasselbe dient dazu, um 
	der Frisur die gewünschte Form zu gehen. Man verwandte 
	diese Drahtgestelle zu damaliger Zeit besonders zu den 
	turmhohen Frisuren. Für unsere Frisur würde eine große 
	Krepprolle schließlich auch genügen. 
     | 
      | 
  
   
    |  
       Abbildung 4. Die Locken werden nun je nach Geschmack 
	auseinandergezogen und jede einzeln gut und sicher an 
	dem Krepon befestigt. Diejenigen Locken, welche am Hinterkopf 
	und in den Nacken herabfallen, sind etwas größer 
	zu halten. Dasselbe gilt auch von den Locken, die über 
	die Schulter fallend arrangiert werden müssen. 
     | 
      | 
  
   
    |  
       Abbildung 5. Das Lockenarrangement am Hinterkopf 
	muß erst vollständig fertig sein, ehe man das herabhängende 
	Haar kräftig toupiert (vorteilhaft ist es auch, dasselbe 
	zu kreppen) und aus demselben einen Beutel resp. eine 
	große Schleife, Directoireschleife genannt, in den 
	Nacken frisiert (s. Abbildung 7). 
     | 
      | 
  
   
    |  
       Abbildung 6, 7. Die Enden des Hinterhaares rollt 
	man ein, befestigt dieselben auf halber Kopfhöhe und steckt 
	eine Schleife darüber (s. Abbildung7). Die Abbildungnn 
	6 und 7 zeigen uns nun die fertige Vorder- und Rückansicht 
	der Frisur. Ist man mit dem Arrangement der Haare fertig, 
	so pudert man die Frisur und garniert dann quer über den 
	Vorderkopf eine Rosenguirlande, welche hinter den Ohren 
	je mit einer langen herabhängenden Schleife endet. Eine 
	kurze Schleife, in derselben Farbe gehalten, dient als 
	Abschluß der Frisur am Hinterkopf. Die verschiedensten 
	Ornamente lassen sich für diese Coiffüre verwenden. Besonders 
	beliebt waren zur Zeit Ludwigs XVI. riesengroße 
	Federarrangements mit Seidendrapierungen, welche oft die 
	unglaublichsten Dimensionen und Farbenzusammenstellungen 
	ergaben.  
     | 
     
         
        
     |